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Auf nach Las Vegas und die Sonne putzen Nach unserem Grenzübertritt sind wir bis noch ca. 300 Meilen durch Texas und New Mexiko gefahren. Im kleinen Örtchen Willcocks wird übernachtet. Nach einer Dusche fühlen wir uns nach den 1.800 km ununterbrochener Reise ab Mexiko City wieder als Menschen. Der Morgen beginnt mit einem Bad im moteleigenen Pool. Früh um 8.00 Uhr setzen wir die Reise fort. Wir fahren die Interstate über Phönix nach Flagstaff. Landschaftlich hat sich seit Nordmexiko nicht viel geändert. Flaches Land, ein paar Sträucher, Sukulenten und ab und zu eine Kaktee. Vor Flagstaff wurde die Landschaft schlagartig grün. Nach Flagstaff erscheint uns die Landschaft dem Thüringer Wald zu entsprechen. Es geht bergan. In der nächsten Kurve muss ein Schild mit der Aufschrift „Rennsteig“ stehen. Unmerklich ändert sich die Landschaft. Die Nadelbäume werden kleiner. Wir kommen unserem ersten Ziel dieses Tages immer näher. Irgendwo vor uns wird sich die Erde auftun. Der Grand Canon. Als wir an den Rand des bis zu 1.800 m tiefen Grabens treten, wird einem bewusst, weshalb der im Abgrund fließende „Colorado“ diesen Namen bekommen hat. Das Wechselspiel von Licht und Schatten in dieser riesigen Abflussrinne muss während des Sonnenuntergangs gigantisch sein. Wir haben aber keine Zeit. Wir wollen heute noch nach Las Vegas, das Spielerparadies. Kurz vor Las Vegas überfahren wir den Hoover Staudamm. In der Dunkelheit erkennt man nicht die Ausmaße dieses Bauwerkes. Auf der Krone des Staudammes bzw. in dessen Nähe darf wegen El Kaida nicht mehr angehalten werden. Nach ein paar Hügeln breitet sich vor uns das flimmernde Lichtermeer von Las Vegas in der Dunkelheit der Wüste aus. Viel Licht und Lärm um die „Einarmigen Banditen“. Ein Disneyland für Große. Alte Casinos wurden durch neue größere ersetzt. Große Baugruben, Lücken in der Phalanx der Hotels bzw. Casinos werden sicherlich in kürzester Zeit geschlossen. Beim Durchstreifen des „Venetian“, einem erst letztlich errichteten Themencasino, entsteht der Eindruck durch Venedig zu laufen. Die Nachbildung des berühmten Platzes der Stadt der Träume vieler Verliebter dieser Welt mit einem Canale, Gondeln und einem Straßenzug ist eine perfekte Illusion. Einzelne in der Verkleidung eines Carabinieri herumstehende Aufpasser runden das Bild ab. Das Einzige was hier fehlt, um diesen Kulissen Leben einzuhauchen, sind die Italiener. Der ereignisreiche Tag fordert seinen Tribut. Nach wiederum 1.160 km Fahrt verlangt der Körper einfach nach Schlaf. Das durch Las Vegas immer wieder heraufbeschworene „ganz große Glück“ wurde von uns nicht gefunden. „Die Eins“ |
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