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Reisetagebuch 20. Tag; Montag, 29.06.2009
von Aqua Caliente/ Peru
nach Cusco/ Peru
Temperatur: 20° C
Tagesstreckenkarte
Tagesstrecke: 417 km Gesamtstrecke: 8.580 km Höhenlage: 3.332 m
     
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Machu Picchu – DER Berg ruft

Juli 1911 – Hiram Bingham entdeckt zum Erstaunen der Welt die sagenumwobene Inkastadt, 98 Jahre später sind wir an der Reihe. Für einige Kameraden erfüllt sich heute ein ( Digedags inspirierter) Kindheitstraum, für andere ist es das kulturelle Highlight Südamerikas- auf alle Fälle ein ganz großer Tag für uns.

4.00 Uhr in der Nacht ist Wecken. Die Aussicht auf einen exklusiven Sonnenaufgang in den heiligen Mauern macht es möglich, dass alle Reisegruppenmitglieder, entgegen den sonstigen Gewohnheiten pünktlich und Verpflegungsbeutel bei Fuß, vor unserem Hostel „Puma- Inn“ angetreten sind. Unser Guide Ricardo erwartet uns schon. Durch das noch schlafende Aquas Caliente geht es zum Busbahnhof. Hier angekommen müssen wir feststellen, dass wir unser Exklusiverlebnis mit ca. 600 weiteren Frühaufstehern teilen müssen. Der Transfer zum Berg ist gut organisiert. Als wir das Haupttor der mächtigen Festungsanlage erreichen beginnt es bereits zu dämmern. Gepäckkontrolle, Ausweisvergleich und- wir sind drin. Eigentlich ein Augenblick der Andacht, doch dazu kommt es nicht. Ein Gerücht über eine Zugangslimitierung für einen Aussichtspunkt lässt viele Besucher in wildem Durcheinander durch die Anlage stürmen- ein unwürdiges Schauspiel, finden auch unser Führer Ricardo und die verdutzt dreinschauenden Lamas.

Nun ist es hell. Die Sonne, die Inkaheilige sendet ihre ersten Strahlen über die nahen, 3000 Meter hohen Berge. Langsam kriecht ihr Licht die fast senkrechten, aber trotzdem mit üppigem Grün bewachsenen Felshänge hinab. Ein atemberaubendes Spiel von Licht und Schatten. Inzwischen sind wir dank Ricardo auf dem Inticancha dem „heiligen Platz“ des Palastviertels angelangt. Hier herrschte einst der Hohe Priester und oberster Sonnendiener, ein Wissender und Magier- genauso mächtig wie der große Inca. Über eine Treppe besteigen wir das oberste Podest des Tempels. Hier thront der Intiwatana- „der Ort an dem die Sonne angebunden ist“, das Allerheiligste des Machu Picchu. Ein gigantischer und unwahrscheinlich vielseitiger astronomischer Kalender. Das geballte Weltwissen der Inka. Mitten in die Erläuterungen Ricardos fallen die ersten Sonnenstrahlen auf den schräg gen Himmel ragenden heiligen Granitmonolithen. Ein magischer Augenblick. Der Geist der Inka schwebt über uns.

Gänsehaut, Durchatmen. Dann führt uns Ricardo durch die gesamte Anlage und erzählt uns von der Geschichte und Mythologie seines Volkes. Wir erfahren vom Condor dem Beherrscher des Himmels, der die Macht der Sonne und des Mondes symbolisiert, vom Puma der für die Stärke und Macht der Erde steht und von der Schlange die die Unterwelt mit ihrer Weisheit regiert. Er führt uns durch die Gemächer des Herrschers, zeigt und erklärt die verschiedenen Viertel der Stadt, berichtet vom Glanz und der Macht der riesigen Inkareiches und seines tragischen Untergangs. Logischerweise bleibt an den spanischen Konquistadores kein gutes Haar, genauso wenig wie an den amerikanischen Wiederentdeckern die alle gefundenen Schätze nach USA entführt haben.

Zum Schluss klettern wir (außer dem Schlaffodium) die schwebenden Gärten hoch zum Mirador um für eine halbe Stunde zusammen und jeder für sich das beeindruckende Panorama einfach nur zu genießen Ein wirklich ganz großer Tag.

„Die Vier“


Weiterführende Links:
Machu Picchu auf wikipedia.de
Machu Picchu UNESCO
The machu picchu gateway
A virtual tour and travel guide
SWR - Schätze der Welt