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Reisetagebuch 11. Tag; Samstag, 20.06.2009
von irgendwo in den patagonischen Fjorden
nach Nationalpark Saltos Rio Petrohue
Temperatur: 5° C
Tagesstreckenkarte
Tagesstrecke: 600 km Gesamtstrecke: 3.360 km Höhenlage: 100 m
     
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Freud und Leid der modernen Kommunikation

Planmäßig erreichen wir in den frühen Morgenstunden Puerto Montt. Der Himmel ist grau und es windet stark. Es schlägt acht Uhr. Wir checken unsere Weiterfahrmöglichkeiten und entscheiden uns für einen Trip in den Abendstunden nach Valparaiso. Die Fahrzeit wird 14 h betragen.

Während der Entscheidungsfindung auf dem Busbahnhof umschwirren uns gleich mehrere Anbieter von Tagestouren in der Region. Für einen entscheiden wir uns und gehen oder besser fahren auf Entdeckungstour.

Vor Abfahrt unseres kleinen Tourbusses wird noch nach Hause telefoniert bzw. werden SMS geschrieben. Es muss schnell gehen, da wir nur eine eingeschränkte Zeitschiene haben, bevor uns das Netz wieder verlässt.

Die Tour überrascht uns. Es gibt vieles zu entdecken.

Am frühen Abend, 3 h vor Abfahrt unseres Busses, sind wir zurück und nutzen die Zeit für die Reiseberichterstattung, die Übermittlung von Daten via Internet und die weitere Kommunikation nach Hause.
 
Das gleiche Procedere wie jeden Tag beginnt:
Die Fotos werden von 4 Fotoapparaten auf den PC eingelesen (ca. 150 Fotos pro Tag), geordnet, gesichtet und bearbeitet. In gemeinsamer Sitzung wird eine Fotoauswahl getroffen für unser Tagebuch und unsere Berichterstattung an den MDR. Parallel wird das Reisetagebuch geschrieben. Jeder darf sich da mal versuchen. Fotos und Bericht werden dann in internettauglicher Form zusammengeführt und mit weiteren geografischen Angaben zur Reise versehen. Ausgewählte Fotos erhalten Bildunterschriften.

1,5 h sind rum.

Jetzt gilt es noch die Daten durch den Äther zu jagen. An diesem Tag kämpfen wir wiederholt mit der Geschwindigkeit des Internets. Zum Vergleich: In Deutschland fährt man Auto und hier geht man noch zu Fuß. Ca. 1,5 h dauert die Datenübermittlung jeweils. Immer schwingt die Hoffnung mit, dass nicht nach 90 % die Übertragung abbricht, denn einen zweiten Versuch haben wir meist wegen der knappen Verweildauer am jeweiligen Ort nicht.

Heute klappt es. 15 Minuten vor Abfahrt sind wir fertig und die Daten sind durch.

Parallel sitzen in den freien verfügbaren Boxen des Internetcafes noch einige Kameraden und checken ihre Mails, denn auch persönlich will jeder seinen Lieben noch ein paar Zeilen schreiben.

Wenn da nicht das Problem mit Sonderzeichen im Passwort wäre. Diese können nicht eingegeben werden, so dass dieser und jener Kamerad leider keinen Zugriff auf sein Postfach bekommt…

So schaffen es nicht alle nach Hause zu schreiben. Da gibt es traurige Gesichter, da es ja zu Hause auch eine Erwartungshaltung gibt, mit uns auf den verfügbaren Datenkanälen zu kommunizieren.

Wir wollen gern Erwartungen erfüllen, aber dies geht eben nicht jeden Tag. Kein Netz, kein Internet, Akku leer, ganz enge Zeitschienen, fehlender Zugang zum Postfach, sind nur einige Gründe, die eine Kommunikation nicht möglich machen.

Es bleibt immer auch noch die gute alte Postkarte, von der wir oft Gebrauch machen.

Jetzt aber los zum Bus. Die Uhr schlägt 20.30 h und der Bus setzt sich Richtung Valparaiso in Bewegung.

Buenos Noches!

„Die Sieben“ 


Weiterführende Links:
Puerto Montt
Saltos del Rio Petrohue

Saltos del Rio Petrohua auf wikipedia.es