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Reisetagebuch 37. Tag; Donnerstag, 16.07.2009
von Puerto Jimenez/ Costa Rica
nach Corovado N.P. / Costa Rica
Temperatur: 34 ° C
Tagesstreckenkarte
Tagesstrecke: 67 km Gesamtstrecke: 13.540 km Höhenlage: 25 m
     
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In the jungle

Eigentlich war es mitten in der Nacht, als 4:30 Uhr der Wecker namens Horscht klingelte. Leichtes Gepäck hatten wir schon vorbereitet und mit einer Flasche Wasser, einem T-Shirt, einer Regenjacke, einer Sonnenbrille, Taschenlampe und einer Zahnbürste pro Person sowie Proviant für alle gings auf Dschungeltour. Ein kurzes Frühstück mit Huevo und Coffee und ab gings auf die Pritsche eines LKW´s wie zu NVA-Zeiten.

Nach knapp 40 Kilometern auf unbefestigten Straßen hatten wir den Ausgangspunkt unserer Tour erreicht. Nun standen uns knapp über 20 Kilometer Fußmarsch bevor. Für Rennsteig-Wanderer klingt das nach einem Kinderspiel. Aber bei 32° Celsius und einer immens hohen Luftfeuchtigkeit sind die Klamotten schon bei kleinsten Bewegungen durchgeschwitzt. Und wenn man dann noch durch den tiefen schwarzen Vulkanstrand der Küste entlangstapft…

Aber die Landschaft um uns herum entschädigt für alles. Wilde tropische Palmenstrände, bizarre Wurzeln, Pelikane ziehen am Himmel, es hatte fast schon was von Jurassic Park. Ein Schwarm von ca. 15 Aras wurde durch uns aufgeschreckt und flog zeternd davon. Jeder hatte eine Flügelspannweite von ca. einem Meter, ein unvergesslicher Anblick.

Der Weg wechselte vom Strand in den Dschungel. Sofort wurde es dunkel. Ab und zu hatte man einen Ausblick zum Meer. Der Weg wurde von riesigen, ca. 400 Jahre alten Bäumen aller Art gesäumt. Dazu Unmengen von Kokospalmen und alle möglichen Pflanzen, die wir aus unseren botanischen Gärten oder auch Gartenmärkten kennen. Nur dass die hier ungleich größer sind. Vielleicht gießen wir zu wenig?

Obwohl eine zwölfköpfige Wandergruppe nicht gerade lautlos durch den Wald zieht, haben wir viele Tiere beobachten können. Angefangen von Spinnen, Ameisen und kunterbunten Schmetterlingen, wanderte ein Ameisenbär eine Weile gemächlich neben uns her und fast ständig tobten über uns die Affen herum. Ein Tapir mit Baby lag im Wald und ließ sich durch uns nicht stören

Am späten Nachmittag erreichten wir unser Ziel. Ein Schreikonzert der Affen begleitete unsere Ankunft auf einem überdachten Campingplatz mitten im Nationalpark. So konnten wir unsere mitgebrachten Zelte auf bereitliegende Matten unters Dach stellen. Weil die 20 Kilometer Wanderung manchem Kameraden noch nicht reichte, kam es spontan zu einem internationalen gemischten Fußballspiel. Amerikanische College Studenten verbrachten gerade zehn Tage im Camp. Selbst deren Mädels spielten bessere Pässe als manch einer unserer FCC-Profis. Das Ergebnis des Spiels lasse ich aus Pietätsgründen aus…

Hoffi bereitete wieder ein für diese Verhältnisse sensationelles Mahl, bestehend aus Tortillas, Bohnencreme, Wurst, Käse, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Senf und Ketchup. Wasser konnten wir im Büro kaufen und das war´s dann auch für diesen (mal alkoholfreien) Abend.

Zum Ausklang machten wir noch eine Nachtwanderung, es hatte was von Kinderferienlager aus längst vergangenen Tagen. Dass wir aber dabei einem Krokodil begegneten, ließ Manchem dann doch das Herz in die Hose rutschen. Letztlich ging alles gut und wir schliefen bei unheimlichen Geräuschen um uns herum dann doch gut ein.

„Die Fünf“